Archiv der Kategorie: Erotika schreiben

Wir analysieren Texte aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch und machen uns Gedanken, wie qualitativ hochwertige Erotik heute aussehen kann. Wir haben keine Patentrezepte, sondern bringen unsere Überlegungen und Überzeugungen zur erotischen Literatur zu Papier.
Dabei sehen wir die hier vorgestellten Texte als “Work in Progress” an, die ständig erweitert und aktualisiert werden, sobald wir neue, spannende Beispiele oder Themen finden. Im Idealfall entsteht so mit der Zeit ein Ideenpool der erotischen Literatur für alle, die selbst schreiben.

Warum peinliche Momente Leser*innen fesseln

Das Mitgefühl des Lesers beginnt im Körper Es gibt Emotionen, die wir nur lesend erleben können – und Scham gehört zu den intensivsten.Wenn eine Figur in einem Moment des Kontrollverlusts steht, spüren Leser*innen etwas, das über bloßes Mitleid hinausgeht: Sie fühlen sich im eigenen Körper betroffen. Peinlichkeit löst eine spiegelneuronale Reaktion aus.Der Hals wird warm, … Warum peinliche Momente Leser*innen fesseln weiterlesen

Female Gaze vs. Male Gaze – wie sich der erotische Blick verändert

Der Blick als Besitz Seit es Bilder gibt, gibt es den männlichen Blick.Er rahmt Frauen, ordnet sie ein, beleuchtet sie von außen. In Kunst, Film, Literatur sind weibliche Körper jahrhundertelang so gezeigt worden, wie Männer sie sehen wollten – nicht, wie Frauen sich selbst fühlen. Der klassische Male Gaze ist ein System aus Perspektive und … Female Gaze vs. Male Gaze – wie sich der erotische Blick verändert weiterlesen

Die Umkehrung der Blickrichtung – wie du voyeuristische Szenen neu erzählst

Wer sieht wen? Im Zentrum jeder erotischen Szene steht der Blick. Er entscheidet, wer Kontrolle hat, wer begehrt und wer zum Objekt wird. Doch allzu oft folgt die Literatur einer alten Choreografie: Ein Mann sieht eine Frau, sein Blick entkleidet sie, sein Begehren strukturiert den Text.Moderne Erotik verlangt eine Umkehrung dieser Blickrichtung. Sie fragt: Was … Die Umkehrung der Blickrichtung – wie du voyeuristische Szenen neu erzählst weiterlesen

Scham als Motor der Handlung – warum peinliche Momente Figuren zum Wachsen bringen

Der Körper verrät, was Worte verbergen Scham ist eine der stärksten Emotionen, die du in einer Szene auslösen kannst. Sie brennt heißer als Wut und lähmt zugleich stärker als Angst. Scham ist kein Gedanke, sondern eine Körpererfahrung: das plötzliche Erröten, der beschleunigte Puls, der trockene Mund. Erst danach setzt das Denken ein – Was habe … Scham als Motor der Handlung – warum peinliche Momente Figuren zum Wachsen bringen weiterlesen

Die Backstory deiner Protagonist*innen: Warum du den ganzen Eisberg kennen musst

Unsichtbare Tiefen Wenn du eine Figur erschaffst, siehst du zunächst nur die Spitze ihres Lebens. Ihr Lächeln, ihr Kleidungsstil, ihr Verhalten im Seminar oder im Bett. Doch wie bei einem Eisberg liegen die entscheidenden Schichten verborgen unter der Oberfläche. Elternhaus, Freundschaften, Schulzeit, erste Liebe, sexuelle Erfahrungen – all das prägt sie, auch wenn du es … Die Backstory deiner Protagonist*innen: Warum du den ganzen Eisberg kennen musst weiterlesen

Der Orgasmusgap: Warum Frauen im Bett oft leer ausgehen – und wie Literatur helfen kann

Was ist der Orgasmusgap? Wenn heterosexuelle Paare miteinander schlafen, erleben Männer deutlich häufiger einen Orgasmus als Frauen. Studien sprechen von etwa 95 Prozent der Männer, aber nur 65 Prozent der Frauen, die regelmäßig zum Höhepunkt kommen. Dieser Unterschied wird als Orgasmusgap bezeichnet. Er ist kein biologisches Schicksal, sondern Ausdruck von Tabus, Kommunikationsproblemen und patriarchalen Mustern, … Der Orgasmusgap: Warum Frauen im Bett oft leer ausgehen – und wie Literatur helfen kann weiterlesen

Triumph in der erotischen Literatur

Erotische Literatur lebt nicht nur von Scham oder Tabubruch, sondern auch vom Moment des Triumphs. Dieser Moment entsteht, wenn eine Figur ihre Hemmungen überwindet und den eigenen Körper, das eigene Begehren annimmt. Dabei sind es oft die kleinen Gesten, die großen seelischen Befreiungen vorausgehen. Wenn Scham in Kraft umschlägt Stell dir eine Studentin vor, die … Triumph in der erotischen Literatur weiterlesen

Der erste Absatz in der erotischen Literatur

Der erste Absatz ist die Einladung, die deine Leser*innen nicht ausschlagen dürfen. Er entscheidet, ob jemand bleibt oder weiterblättert. In der erotischen Literatur hat er eine zusätzliche Schwere, weil hier Spannung und Körperlichkeit von Anfang an mitschwingen. Der erste Atemzug einer Geschichte Stell dir vor: Ein stickiger Hörsaal im Hochsommer. Die Protagonistin, eine Studentin mit … Der erste Absatz in der erotischen Literatur weiterlesen

Benching: Wenn Online-Dating zur Warteschleife wird

Was bedeutet Benching? Im digitalen Dating-Dschungel hat sich in den letzten Jahren eine ganze Vokabelwelt entwickelt: Ghosting, Breadcrumbing, Orbiting. Benching ist ein besonders perfides Muster. Es bedeutet, dass jemand dich zwar interessant findet, aber nicht genug, um eine verbindliche Beziehung oder regelmäßige Treffen einzugehen. Stattdessen wirst du auf die sprichwörtliche „Bank“ gesetzt – wie eine … Benching: Wenn Online-Dating zur Warteschleife wird weiterlesen

Verwirrung im ENF: Wenn Gefühle ins Stolpern geraten

Warum Verwirrung Spannung schafft In erotischen Geschichten ist Verwirrung kein bloßer Nebeneffekt, sondern oft der Motor der Handlung. Wer sich schämt, weiß manchmal selbst nicht, ob er weglaufen oder bleiben will. Wer plötzlich nackt vor anderen steht, spürt Hitze, Unsicherheit und zugleich ein unerklärliches Knistern. Genau in dieser Spannung liegt die Kraft von ENF-Szenen. Der … Verwirrung im ENF: Wenn Gefühle ins Stolpern geraten weiterlesen