Wir analysieren Texte aus den Bereichen Belletristik und Sachbuch und machen uns Gedanken, wie qualitativ hochwertige Erotik heute aussehen kann. Wir haben keine Patentrezepte, sondern bringen unsere Überlegungen und Überzeugungen zur erotischen Literatur zu Papier.
Dabei sehen wir die hier vorgestellten Texte als “Work in Progress” an, die ständig erweitert und aktualisiert werden, sobald wir neue, spannende Beispiele oder Themen finden. Im Idealfall entsteht so mit der Zeit ein Ideenpool der erotischen Literatur für alle, die selbst schreiben.
Der Körper verrät, was Worte verbergen Scham ist eine der stärksten Emotionen, die du in einer Szene auslösen kannst. Sie brennt heißer als Wut und lähmt zugleich stärker als Angst. Scham ist kein Gedanke, sondern eine Körpererfahrung: das plötzliche Erröten, der beschleunigte Puls, der trockene Mund. Erst danach setzt das Denken ein – Was habe … Scham als Motor der Handlung – warum peinliche Momente Figuren zum Wachsen bringen weiterlesen →
Unsichtbare Tiefen Wenn du eine Figur erschaffst, siehst du zunächst nur die Spitze ihres Lebens. Ihr Lächeln, ihr Kleidungsstil, ihr Verhalten im Seminar oder im Bett. Doch wie bei einem Eisberg liegen die entscheidenden Schichten verborgen unter der Oberfläche. Elternhaus, Freundschaften, Schulzeit, erste Liebe, sexuelle Erfahrungen – all das prägt sie, auch wenn du es … Die Backstory deiner Protagonist*innen: Warum du den ganzen Eisberg kennen musst weiterlesen →
Was ist der Orgasmusgap? Wenn heterosexuelle Paare miteinander schlafen, erleben Männer deutlich häufiger einen Orgasmus als Frauen. Studien sprechen von etwa 95 Prozent der Männer, aber nur 65 Prozent der Frauen, die regelmäßig zum Höhepunkt kommen. Dieser Unterschied wird als Orgasmusgap bezeichnet. Er ist kein biologisches Schicksal, sondern Ausdruck von Tabus, Kommunikationsproblemen und patriarchalen Mustern, … Der Orgasmusgap: Warum Frauen im Bett oft leer ausgehen – und wie Literatur helfen kann weiterlesen →
Erotische Literatur lebt nicht nur von Scham oder Tabubruch, sondern auch vom Moment des Triumphs. Dieser Moment entsteht, wenn eine Figur ihre Hemmungen überwindet und den eigenen Körper, das eigene Begehren annimmt. Dabei sind es oft die kleinen Gesten, die großen seelischen Befreiungen vorausgehen. Wenn Scham in Kraft umschlägt Stell dir eine Studentin vor, die … Triumph in der erotischen Literatur weiterlesen →
Der erste Absatz ist die Einladung, die deine Leser*innen nicht ausschlagen dürfen. Er entscheidet, ob jemand bleibt oder weiterblättert. In der erotischen Literatur hat er eine zusätzliche Schwere, weil hier Spannung und Körperlichkeit von Anfang an mitschwingen. Der erste Atemzug einer Geschichte Stell dir vor: Ein stickiger Hörsaal im Hochsommer. Die Protagonistin, eine Studentin mit … Der erste Absatz in der erotischen Literatur weiterlesen →
Was bedeutet Benching? Im digitalen Dating-Dschungel hat sich in den letzten Jahren eine ganze Vokabelwelt entwickelt: Ghosting, Breadcrumbing, Orbiting. Benching ist ein besonders perfides Muster. Es bedeutet, dass jemand dich zwar interessant findet, aber nicht genug, um eine verbindliche Beziehung oder regelmäßige Treffen einzugehen. Stattdessen wirst du auf die sprichwörtliche „Bank“ gesetzt – wie eine … Benching: Wenn Online-Dating zur Warteschleife wird weiterlesen →
Warum Verwirrung Spannung schafft In erotischen Geschichten ist Verwirrung kein bloßer Nebeneffekt, sondern oft der Motor der Handlung. Wer sich schämt, weiß manchmal selbst nicht, ob er weglaufen oder bleiben will. Wer plötzlich nackt vor anderen steht, spürt Hitze, Unsicherheit und zugleich ein unerklärliches Knistern. Genau in dieser Spannung liegt die Kraft von ENF-Szenen. Der … Verwirrung im ENF: Wenn Gefühle ins Stolpern geraten weiterlesen →
Wir kennen sie alle: Diese Dialoge in erotischen Geschichten, die sich anhören wie aus einem schlechten Film. “Oh ja, das fühlt sich so gut an!” oder “Du bist so schön!” – und wir denken nur: Redet wirklich jemand so? Die Antwort ist: Nein. Echte Menschen sprechen anders. Und genau deshalb wirken viele Dialoge so hölzern. … Dialoge, die unter die Haut gehen weiterlesen →
Heute geht’s um ein Thema, das so alt ist wie die Lust selbst – und doch so unbekannt, dass es in deinen Texten für echte Überraschungen sorgen kann: Figging. Vielleicht hast du den Begriff schon mal geflüstert gehört, zwischen Seilen, Peitschen und dem leisen Klicken von Handschellen. Vielleicht ist er dir auch völlig neu. Egal … Figging – Vom viktorianischen Strafritual zur BDSM-Nischenpraxis weiterlesen →
Patrice Chéreaus Film Intimacy (2001) gehört zu den Werken, die die Grenze zwischen Erotik, Kunst und persönlichem Drama neu ausgelotet haben. Seine Wucht verdankt der Film nicht zuletzt der literarischen Grundlage: Hanif Kureishis Kurzgeschichtensammlung Intimacy (1998), in der er von zerfallenden Beziehungen, sexueller Sehnsucht und der Fragilität menschlicher Nähe erzählt. Chéreau übernahm nicht einfach die … Intimacy – Wenn Erotik zur Seelenlandschaft wird weiterlesen →