Es ist keine Überraschung, dass die Sexualität in der heutigen Gesellschaft für Aufregung sorgt, vor allem bei Konservativen, christlichen Fundamentalisten und Abtreibungsgegnern. Was ist es, das sie daran so erschreckend finden? Sind es ihre eigenen unterdrückten Wünsche und Gefühle, die an die Oberfläche kommen? Ist es das Unbekannte, das die Lust eines anderen Menschen mit sich bringt? Oder weigern sie sich vielleicht, etwas anderes zu akzeptieren als das, was jahrelang gepredigt wurde – vor allem, wenn es darum geht, dass Frauen die Kontrolle über ihren eigenen Körper haben? Was auch immer die Ursache sein mag, diese Gruppen haben im Laufe der Zeit Schritte unternommen, um Sexualität zu dämonisieren und zu verurteilen. Also lasst uns gemeinsam einen ehrlichen Blick auf dieses Thema werfen: Warum haben diese Menschen so viel Angst vor Sex (und seinen verschiedenen Formen), während sie paradoxerweise etwas brauchen, das sie verachten, um sich selbst fortzupflanzen?
Moralische Vorstellungen
Für konservative Rechte ist Sexualität oft eng mit moralischen Vorstellungen verbunden. Sie sehen Sexualität als etwas, das ausschließlich innerhalb einer Ehe zwischen Mann und Frau stattfinden sollte und verurteilen daher Sexualverhalten außerhalb dieser Norm. Sie betrachten Sexualität auch oft als etwas, das ausschließlich der Fortpflanzung dienen sollte und nicht als eine Form des Vergnügens oder der Selbstentfaltung.
Kontrollverlust
Einige konservative Gruppen befürchten, dass Sexualität eine unkontrollierbare Kraft ist, die zur Verwirrung, zum Verlust von Werten und zum Zusammenbruch der Gesellschaft führen kann. Sie sehen Sexualität als etwas, das kontrolliert und begrenzt werden muss, um die Ordnung und Stabilität in der Gesellschaft zu erhalten.
Veränderung traditioneller Werte
Die konservative Rechte fürchtet oft, dass die Emanzipation der Frau, die Akzeptanz sexueller Vielfalt und die Liberalisierung der Gesellschaft insgesamt zu einem Wandel in den traditionellen Werten und Normen führen könnte. In diesem Zusammenhang betrachten sie Sexualität als eine Bedrohung für ihre Vorstellung von Familie, Ehe und Geschlechterrollen.
Religiöse Überzeugungen
Für viele konservative Gruppen ist die Ablehnung bestimmter Formen von Sexualität Teil ihrer religiösen Überzeugungen. Sie glauben, dass Sexualität nur innerhalb der Ehe zwischen Mann und Frau stattfinden sollte und dass alle anderen Formen von Sexualität Sünde und Verderbnis sind.
Was bedeutet das für uns als Autoren?
Insgesamt ist die Angst der konservativen Rechten vor Sexualität ein komplexes Thema, das auf verschiedenen Faktoren beruht, darunter moralische Vorstellungen, Kontrollverlust, Veränderung traditioneller Werte und religiöse Überzeugungen. Es ist wichtig, diese Haltungen zu verstehen und zu respektieren, aber auch für eine offene und tolerante Gesellschaft einzutreten, die die sexuelle Freiheit und Selbstbestimmung aller Menschen respektiert.
Als Autoren leben unsere Geschichten vom Konflikt – und hier haben wir einen maßgeblichen Konflikt, der durch alle Gesellschaftsschichten hindurch präsent ist. Egal, ob wir charismatische Prediger beschreiben, die sich durch die pubertäre Erotik junger Heranwachsender irritieren lassen (wie in Marc Manthers “Die Konfirmandin“) oder junge Teenager, die sich zum ersten Mal ernsthaft verlieben und nun die Sexualmoral in Frage stellen, mit der sie aufgewachsen sind. Dabei geht es nicht darum, Positionen lächerlich zu machen, sondern darum, beide Seiten des Konflikts ernst zu nehmen. Und dazu gehört auch, sich auf die Position der Andersdenkenden überhaupt erst einmal einzulassen.