“Haze Her” ist eine Filmserie, die zwischen 2011 und 2013 entstand und in drei Staffeln mit insgesamt 57 Episoden Initiationsrituale amerikanischer Studentinnenverbindungen beschreibt. Die Dauer der Episoden beträgt in der Regel etwa eine halbe Stunde, wobei einige etwas kürzer, einzelne aber auch deutlich länger sind.
In den meisten “Haze Her”-Episoden werden die Pledges von einer Gruppe älterer Sorority-Mitgliedern zunächst aufgefordert, sich zu entkleiden. Oft folgt eine nähere Inspektion ihrer Körper oder verschiedene Aufgaben, die sie nackt zu erledigen haben. Schließlich werden die Aspirantinnen aufgefordert, an ihren neuen Schwestern explizit sexuelle Handlungen auszuführen.
Die Serie gibt sich dokumentarisch. In einzelnen “Haze Her”-Episoden wird darauf hingewiesen, dass die Sororities ihre Hazing-Rituale filmen, um von der Produktion der Reihe ein Preisgeld zu erhalten. Die Namen der Sororities werden grundsätzlich mit einem Piepton zensiert, was den Episoden einen zusätzlichen semidokumentarischen Anstrich verleiht. Auch wirken Überraschung und Scham der jungen Pledges authentisch, was im Pornographiebusiness eher ungewöhnlich ist. Zwar sind einige der jungen Frauen später auch in anderen Erotikreihen zu sehen, doch ist “Haze Her” für die meisten der namentlich bekannten Akteurinnen der erste Einsatz in dem Genre.
Sich vor ihren zukünftigen Sorority-Schwestern zu entkleiden und inspizieren zu lassen, wird als üblicher Teil des Initiationsprozesses geschildert, der von den Teilnehmerinnen auch nicht hinterfragt wird. Allerdings wird durch lautes Schreien und Verächtlich-machen auch ein enormer Druck aufgebaut. Die Aspirantinnen haben lediglich die Wahl, sich dem Druck zu beugen oder aber die Sorority unverzüglich zu verlassen.
Dass überhaupt die Frage auftaucht, ob die Episoden authentisch sind, liegt an der gängigen Praxis der Sororities, ihren neuen Mitgliedern zu verbieten, über den Initiationsprozess zu reden. Zwar wird immer wieder in der öffentlichen Diskussion betont, dass Hazing inzwischen an den Universitäten verboten sei, doch machen ebenso regelmäßig Geschichten von klar sexualisierten Ritualen die Runde.
Denn ähnliche Praktiken des Hazing sind seit Jahrzehnten in amerikanischen Colleges und Universitäten bekannt, nur wurden sie bisher nie so explizit in einem Film gezeigt. Die Serie hat jedoch neue Maßstäbe gesetzt, indem sie explizitere Aufnahmen präsentiert und damit die Grenzen zwischen Pornografie und Unterhaltung verschwimmen lässt. Kritiker haben argumentiert, dass die Serie weit über die Grenze geht und Pornografie als Unterhaltungsgenre normalisiert. Die Serie würde “negative Stereotypen” perpetuieren
Trotz der Kritik hat “Haze Her” jedoch immer noch eine enorme Fangemeinde, die sich für die Serie begeistert. Einige argumentieren, dass die Serie tatsächlich eine feministische Botschaft vermittelt und positive Darstellungen der weiblichen Sexualität zeigt, zumal in den allermeisten Episoden auf männliche Akteure verzichtet wird. Andere sehen die Serie eher als degradierend und als Darstellung von Frauen als sexuelle Objekte.
Es ist auch erwähnenswert, dass “Haze Her” nicht die einzige Serie ihrer Art ist. Es gibt eine ganze Reihe von Filmen, die sich auf Hazing in amerikanischen Colleges und Universitäten konzentrieren und ähnliche sexuelle Aktivitäten beinhalten. Einige Experten haben argumentiert, dass diese Art von Film ein Dauerthema innerhalb der Pornografie ist und dass es unwahrscheinlich ist, dass sich dieser Trend in naher Zukunft ändern wird.
Insgesamt hat die Serie “Haze Her” eine kontroverse Diskussion ausgelöst und es ist klar, dass das Thema von Hazing in amerikanischen Universitäten und Colleges ein Dauerthema in der Pornografie sein wird. Auch wenn einige argumentieren, dass die Serie positive Darstellungen der weiblichen Sexualität vermittelt, bleibt die Frage, ob “Haze Her” degradierend oder feministisch ist, jedes Mal offen. Was jedoch sicher ist, dass die Filmreihe eine Debatte über die Darstellung von Frauen in der Unterhaltungsindustrie ausgelöst hat und dass es unwahrscheinlich ist, dass dieser Trend bald aussterben wird.