Sandra Manther: Partyreste

Buchcover 'Partyreste' von Sandra MantherNun ist auch der vierte Band meiner kleinen “Marion F.”-Reihe via amazon erhältlich: Partyreste. Auf Marions Geburtstagsparty treffen sich zum ersten Mal alle Protagonisten der bisherigen Bände. Der Band bildet insofern eine erste Klammer um das bisher Geschehene.

Die Preisfrage ist jetzt: Wie wirkt Marion auf euch? Habt ihr Lust auf mehr Geschichten aus ihrem Leben? Sei es von der Arbeit in der Werbeagentur, beim Training in ihrem Jiu-Jitsu-Kurs, beim Klönen mit ihren Freundinnen oder beim Kennenlernen neuer Typen? Nutzt gern die Kommentarfunktion hier im Blog, um euer Feedback zu geben.

Darum geht es in der aktuellen Geschichte:

Der Morgen nach Marions sechsunddreißigstem Geburtstag. Der Fußboden ihres Lofts ist übersät mit Chipstüten, leeren Bierflaschen und vollen Aschenbechern. Und neben ihr im Bett liegt ein hübscher junger Mann, den sie tags zuvor mit Sicherheit noch nicht kannte. Nur langsam puzzelt sie sich den vorigen Abend wieder zusammen.
Gern würde sie auf seine Zärtlichkeiten eingehen. Aber sie weiß, dann müsste sie sich später allein um ihre Wohnung kümmern. Inspiriert durch ein Geschenk ihrer Freundin Monikas beginnt sie, ihre dominante Seite herauszukehren. Und der Fremde lässt sich auf das Spiel ein.

Leseprobe:

Ein paar aberwitzige Sonnenstrahlen suchten sich ihren Weg durch die Vorhänge und kitzelten mein Gesicht. Mein Kopf dröhnte und der Spektakel der Vögel, die sich vor dem offenen Fenster in der Birke über ihre Befindlichkeit ausließen, machte die Sache nicht besser. Müde gähnte ich, drückte meinen Rücken durch und breitete, mich gemächlich reckend, meine Arme aus.
Dabei stieß meine Hand auf ein Hindernis, das nicht dorthin gehörte. Nicht an meine Seite. Nicht in mein Bett.
Vorsichtig drehte ich meinen Kopf und entdeckte ein blondes Haarbüschel neben mir. Der Rest des Körpers war unter der Decke eingekuschelt. Ich hob den Kopf, um einen Blick auf das Gesicht des friedlich schlummernden Überraschungsgasts zu werfen. Wer, verdammt noch mal, lag da neben mir?
Er war vielleicht Anfang dreißig. Haut wie Bernstein. Dreitagebart.
Verwundert überlegte ich, woher ich ihn kannte. Ich hatte das Gesicht schon einmal gesehen. Aber er war niemand, mit dem ich bisher mein Bett geteilt hatte. So viel war klar.
Der obligatorische Blick unter die Bettdecke offenbarte zweierlei: Ja, ich war splitterfasernackt. Genau wie er. Außerdem besaß er einen hübschen Po und muskulöse Beine.
Hatten wir …? Ich schob einen Finger in die Möse und roch daran. Wenn wir es getan hatten, hatte er zumindest ein Kondom benutzt. Ein kleiner Trost. Verdammter Alkohol.
Langsam dämmerte es mir. Karin, eine Kollegin aus der Agentur, hatte ihn gestern Abend auf meine Geburtstagsparty mitgebracht. Wie hieß er doch gleich? Matthias? Martin? Richtig: Markus. Aber wenn der nun bei mir im Bett lag, mit wem war dann Karin abgezogen? Ich konnte mich nur noch dunkel an alles erinnern.
Sarah und Monika, meine besten Freundinnen, hatten eigentlich versprochen, bis zum Schluss zu bleiben und mir beim Aufräumen zu helfen. Aber Sarah war mit ihrem Mann Tobias gekommen. Und der hatte sich wie immer als Spaßbremse erwiesen und die meiste Zeit auf dem Sofa gesessen. Er hatte kein Hehl daraus gemacht, wie sehr er sich langweilte und wie wenig er mit meinen anderen Gästen anfangen konnte. Und so war es kein Wunder, dass er relativ früh begann, Sarah damit zu nerven, dass er nach Hause wolle.
Und Monika hatte den ganzen Abend mit Michael geflirtet. Ich hatte ihr grünes Licht dazu gegeben, weil auch Jülich da war. Michael und er sind Arbeitskollegen bei der Lokalzeitung. Nachdem Michael herausgefunden hatte, dass ich beim Sex mit ihm an Jülich denken musste, reagierte er leicht pikiert und ging auf Distanz zu mir. Elender Spießer. So war schnell klar geworden, dass es für uns keine gemeinsame Zukunft gäbe. Aber wenigstens sprachen die beiden Männer noch miteinander.
Von daher war es mir nur recht, wenn Monika einen Versuch mit ihm unternahm. Blöd nur, dass sie dadurch auch beim Aufräumen ausfiel. Denn sie verschwand kurz vor Mitternacht mit Michael.
Die Party selbst war ein voller Erfolg. Die meisten Kollegen aus der Agentur waren der Einladung gefolgt und gefielen sich sichtlich in ihrer Rolle als Young Urban Creatives. Sie okkupierten den CD-Player, spielten Nouvelle Vague, Ana Belén und Morcheeba in High Rotation – Musik, die Michael abfällig als Lounge Mucke bezeichnete, die aber gut zu den Cocktails passte, die Monika in der Küchenecke zauberte.
Mein Loft bot viel Platz zum Chillen und Tanzen. Und je später der Abend wurde und je mehr Alkohol die Leute intus hatten, desto ausgelassener wurde die Stimmung. Die Musikanlage wurde immer lauter. Der Subwoofer dröhnte und ließ uns die Musik fühlen. Überall lehnten Leute an den rauen Backsteinwänden und unterhielten sich.
Selbst Bastian war aufgetaucht und wurde trotz seines eigenen Stils von allen sofort angenommen. Niemand störte sich an seinen Tattoos und Piercings. Zwar konnte er mit den Cocktails nichts anfangen und hielt sich lieber ans Bier. Aber ich beobachtete, wie er mit Tobias auf dem Sofa angeregt über Lars Clausens Katastrophensoziologie diskutierte. Und sogar einmal aufstand, um zu tanzen, als irgendein Witzbold eine alte CD von Plastic Bertrand auflegte.
Auf Markus achtete ich nicht weiter. Er sah gut aus, war aber mit Karin gekommen, so dass er ohnehin für mich zum Unberührbaren wurde. Außerdem war ja Jülich da. Verdammt, warum lag jetzt nicht Jülich neben mir im Bett? Irgendwann an diesem Abend hatte ich wohl einen Filmriss.
Nackt wie ich war, machte ich mich auf in Richtung Dusche. Ich stapfte träge die Wendeltreppe ins Wohnzimmer hinunter. Dort herrschte das völlige Chaos. Überall standen Gläser und leere Flaschen herum, Chips und randvolle Aschenbecher übersäten den Fußboden. Es war zum Fürchten.
Ich warf einen Blick auf den Tisch mit meinen Geschenken. Ein paar Bücher, ein rotes Dessous von Jülich, lacklederne Handschuhe von Monika, von den anderen ein paar Flaschen Wein und viel mehr oder weniger nützlicher Kleinkram.
Das Wasser tat mir gut. Verschlafen seifte ich mich ein und streichelte eine Weile meine Brüste, um Energie für den Tag zu sammeln. Es dauerte einen Moment, bis meine Nippel wach wurden und sich reckten, aber schließlich belohnten sie mein Bemühen mit einer Lust, die den ganzen Körper füllte und besser war als jeder Kaffee. Ich war auf den Geschmack gekommen. Während meine eine Hand die Brustspitzen massierte, tastete sich die andere hinunter zu meiner Scham, fuhr durch mein Haar und freundete sich mit meiner kleinen Lustperle an, die gleich frech ihr Köpfchen aus dem Häuschen reckte, um sich von mir streicheln zu lassen. Ich stöhnte leise auf. Meine Finger liebkosten meine Lippen, tauchten in den Eingang der Höhle und brachten mich ganz langsam auf Touren. Ich biss mir auf die Lippe, der Druck meiner Finger wurde stärker, bis schließlich eine Welle unaufhaltsamen Glücks vom Zentrum ausgehend durch den ganzen Körper rollte. Das war der richtige Anfang für einen Tag wie diesen.

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