Was ist der Trickster-Archetyp?
Der Trickster ist ein faszinierender Archetyp, der durch die Weltliteratur wandelt. Er verkörpert das Chaos, das Unerwartete und die Transgression gesellschaftlicher Normen. Der Trickster bricht Regeln nicht aus Bosheit, sondern aus einer inneren Notwendigkeit heraus. Er ist weder rein gut noch rein böse – er steht jenseits solcher moralischen Kategorien.
In der Mythologie begegnen wir ihm als Loki, Hermes oder Coyote. Diese Figuren haben gemeinsam, dass sie Grenzen überschreiten und dabei oft sexuelle Tabus brechen. Der Trickster ist von Natur aus subversiv. Er stellt die bestehende Ordnung in Frage, indem er sie spielerisch untergräbt.
Psychologisch betrachtet repräsentiert der Trickster unsere unterdrückten Impulse. Er ist der Teil von uns, der sich nach Freiheit sehnt. Der Teil, der gesellschaftliche Konventionen als künstlich empfindet und sie durchbrechen möchte.
Der Trickster in der erotischen Literatur
In der erotischen Literatur wird der Trickster zu einem mächtigen dramaturgischen Werkzeug. Er kann als Katalysator fungieren, der schlafende Begierden weckt. Seine Funktion ist es oft, andere Charaktere aus ihrer Komfortzone zu locken.
Der erotische Trickster verführt nicht durch rohe Gewalt oder Manipulation. Stattdessen nutzt er Witz, Charme und eine gehörige Portion Unberechenbarkeit. Er zeigt anderen Charakteren neue Möglichkeiten auf. Möglichkeiten, die sie sich selbst nie zugetraut hätten.
Dabei muss der Trickster nicht immer die Hauptrolle spielen. Oft ist er ein Nebendarsteller, der im entscheidenden Moment auftaucht. Er bringt die Handlung in Schwung, wenn sie zu vorhersehbar wird.
Beispiele aus der erotischen Literatur
In “Fanny Hill” von John Cleland tritt Mrs. Cole als klassische Trickster-Figur auf. Sie ist die erfahrene Bordellwirtin, die die naive Fanny in die Geheimnisse der Sinnlichkeit einführt. Mrs. Cole ist eine rundliche Frau mit klugen Augen und einem verschmitzten Lächeln.
Sie lockt Fanny nicht mit leeren Versprechungen. Stattdessen zeigt sie ihr die Realitäten des Geschäfts – aber auf eine Art, die Fannys Neugier weckt. Mrs. Cole beschreibt, wie verschiedene Männer unterschiedliche Vorlieben haben. Wie manche die sanfte Berührung kleiner Brüste bevorzugen, während andere sich nach dem Gefühl voller, schwerer Brüste in ihren Händen sehnen.
Ihre Beschreibungen sind präzise und unverblümt. Sie spricht von erigierten Penissen in verschiedenen Größen und Formen. Von der Kunst, sie mit Zunge und Lippen zu verwöhnen. Dabei bleibt sie stets sachlich und fast wissenschaftlich in ihrer Herangehensweise.
Ein moderneres Beispiel finden wir in Anne Rices “Sleeping Beauty”-Trilogie. Hier agiert die mysteriöse Fee als Trickster-Figur. Sie weckt Dornröschen nicht mit einem keuschen Kuss, sondern durch gezielte Berührungen ihrer intimsten Stellen.
Die Fee ist eine schlanke Gestalt mit langen Fingern und einem rätselhaften Lächeln. Sie streichelt Beautys Schenkel, während diese noch schläft. Ihre Finger gleiten über die zarte Haut, finden den Weg zu Beautys Vulva. Sie massiert die empfindlichen Lippen, bis Beauty feucht wird und sich ihre Klitoris zu versteifen beginnt.
Die Fee bricht damit das ursprüngliche Märchen auf. Sie verwandelt es in etwas völlig Neues und Unerwartetes.
Beispiele aus erotischen Filmen
Im Film “The Dreamers” spielt Eva Green eine klassische Trickster-Rolle. Ihre Figur Isabelle führt den schüchternen Matthew in eine Welt der Sinnlichkeit ein, die er nie für möglich gehalten hätte.
Isabelle ist eine junge Frau mit kurzen dunklen Haaren und intensiven Augen. Sie trägt oft nur ein dünnes Hemd, das ihre kleinen, festen Brüste andeutet. Ihre Bewegungen sind katzenartig und unberechenbar.
In einer Schlüsselszene fordert sie Matthew auf, sie nackt zu zeichnen. Dabei posiert sie provokant vor ihm. Ihre Beine sind gespreizt, sodass er ihre Vulva sehen kann. Sie beobachtet seine Reaktion genau, amüsiert sich über seine Verlegenheit.
Diese Szene funktioniert als Trickster-Moment. Isabelle durchbricht die gesellschaftlichen Normen der Scham. Sie zeigt Matthew, dass Nacktheit und Sexualität nichts Schmutziges haben.
Ein weiteres Beispiel ist die Figur der Catherine Tramell in “Basic Instinct”. Sharon Stone verkörpert hier eine gefährliche Trickster-Variante. Catherine ist eine erfolgreiche Schriftstellerin mit platinblondem Haar und einem kalten Lächeln.
In der berühmten Verhörszene kreuzt sie ihre langen, schlanken Beine. Dabei wird deutlich, dass sie keine Unterwäsche trägt. Ihre Vulva ist für einen kurzen Moment sichtbar. Diese Geste ist kalkuliert und provokativ.
Catherine nutzt ihre Sexualität als Waffe. Sie verwirrt und manipuliert die männlichen Ermittler. Dabei bleibt sie stets in Kontrolle der Situation.
Tipps für angehende Autoren
Wenn ihr einen Trickster in eure Geschichte einbaut, gebt ihm klare Motivationen. Er sollte nicht einfach nur chaotisch sein. Sein Verhalten muss aus seiner Persönlichkeit heraus logisch erscheinen.
Macht euren Trickster vielschichtig. Er kann gleichzeitig bedrohlich und anziehend sein. Diese Ambivalenz macht ihn interessant für eure Leser.
Nutzt den Trickster sparsam. Wenn er zu oft auftaucht, verliert er seine Wirkung. Er sollte in den entscheidenden Momenten erscheinen, wenn eure Geschichte neue Wendungen braucht.
Beschreibt die körperlichen Reaktionen eurer anderen Charaktere auf den Trickster. Wie verändert sich ihre Atmung? Wie reagieren ihre Körper auf seine Anwesenheit? Diese Details machen die Szenen lebendiger.
Vergesst nicht die psychologische Ebene. Der Trickster sollte nicht nur körperliche, sondern auch emotionale Reaktionen auslösen. Er kann Ängste wecken oder lange verdrängte Sehnsüchte zum Leben erwecken.
Writing Prompt
Schreibt eine Szene, in der ein Trickster-Charakter zwei sich fremde Menschen in einer alltäglichen Situation zusammenbringt. Der Ort könnte ein Aufzug sein, der zwischen zwei Stockwerken stecken bleibt. Oder eine Bibliothek nach Schließung, in der beide versehentlich eingesperrt wurden.
Euer Trickster sollte eine Nebenfigur sein – vielleicht der Aufzugstechniker oder die Nachtwächterin. Durch eine scheinbar harmlose Bemerkung oder Handlung sollte er die sexuelle Spannung zwischen den beiden Hauptfiguren entfachen.
Beschreibt die körperlichen Details präzise: Wie sich ihre Pulse beschleunigen, wie sich ihre Pupillen weiten. Zeigt, wie der Trickster die Situation orchestriert, ohne dabei aufdringlich zu werden. Das Ziel ist es, eine erotische Spannung aufzubauen, die authentisch und nachvollziehbar ist.