Wunsch versus Bedürfnis

Du schreibst erotische Romane und möchtest deinen Figuren mehr Tiefe und Struktur verleihen? Um glaubwürdige Charaktere zu erschaffen, braucht es viel Geschick, aber es gibt eine interessante und effektive Methode, um sie sympathisch zu machen – indem du den Kontrast zwischen ihren Wünschen und ihren Bedürfnissen herausstellst. Jeder Protagonist hat ein herzzerreißendes Verlangen, das ihn durch die Geschichte verfolgt, und dieses Verlangen anzuerkennen ist entscheidend dafür, dass sich die Leser/innen mit ihm/ihr auf einer tieferen Ebene verbinden. Aber noch wichtiger ist es für Autorinnen und Autoren, zu erkennen, dass hinter jedem Wunsch ein Bedürfnis steckt, eine Leere, die gefüllt werden will. Lass uns herausfinden, wie du deine Geschichten aufwerten kannst, wenn du auf diese Dynamik achtest!

Im Kontext des Creative Writing beziehen sich der Wunsch und das Bedürfnis auf zwei unterschiedliche Aspekte der Motivation des Protagonisten und seiner Ziele.

Der Wunsch bezieht sich auf das, was der Protagonist oberflächlich oder bewusst erreichen möchte. Es ist oft mit den äußeren Wünschen, Zielen oder Verlangen verbunden, die den Handlungsverlauf vorantreiben. Im Falle einer erotischen Geschichte könnte das Wollen des Protagonisten sein, eine romantische Beziehung einzugehen, sexuelle Erfahrungen zu sammeln oder eine bestimmte Person zu verführen.

Aber das eigentliche Bedürfnis des Protagonisten ist tiefer und oft unbewusster. Es bezieht sich auf das, was der Protagonist emotional, psychologisch oder spirituell braucht, um eine innere Veränderung oder Heilung zu erfahren. Das Bedürfnis des Protagonisten in einer erotischen Geschichte könnte darin bestehen, sich selbst zu akzeptieren, innere Konflikte zu überwinden, Vertrauen aufzubauen oder wahre Intimität zu erleben.

Der Charakterbogen ist ein Instrument, um die Entwicklung des Protagonisten im Laufe der Geschichte zu verfolgen. In erotischen Geschichten kann der Charakterbogen genutzt werden, um die Veränderung des Protagonisten sowohl in Bezug auf seine äußeren Wünsche als auch auf seine inneren Bedürfnisse darzustellen.

Der Charakterbogen könnte beispielsweise damit beginnen, dass der Protagonist oberflächliche Ziele und Wünsche hat, wie zum Beispiel sexuelle Abenteuer zu erleben. Im Laufe der Geschichte könnten jedoch verschiedene Ereignisse oder Begegnungen dazu führen, dass der Protagonist seine wahren emotionalen Bedürfnisse entdeckt und anfängt, diese anzustreben.

Vielleicht erkennt der Protagonist, dass wahre Intimität und emotionale Verbundenheit wichtiger sind als bloße sexuelle Eroberungen. Oder er erkennt, dass er sich selbst akzeptieren muss, bevor er eine gesunde Beziehung eingehen kann. Der Charakterbogen würde dann die Transformation des Protagonisten von oberflächlichen Wünschen zu tieferen, erfüllenderen Bedürfnissen zeigen.

Insgesamt geht es beim Charakterbogen darum, den Protagonisten einer Geschichte über eine Entwicklung oder Veränderung zu führen, die sowohl seine äußeren Wünsche als auch seine inneren Bedürfnisse berücksichtigt. Durch die Erfüllung des Bedürfnisses kann der Protagonist eine persönliche Transformation erleben und ein erfüllenderes Leben führen.

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