Po-Formen

Habe ich mir wirklich noch nie die Mühe gemacht, den Po einer Frau zu beschreiben? Gerade sitze ich an einer neuen Geschichte und suche nach Worten. Und da ich nicht wirklich weiterkomme, recherchiere ich ein wenig im Internet.

Auf wmn.de finde ich im Artikel “Das sind die 5 verschiedenen Po-Formen: Welche hast du?” eine erste grobe Einteilung:

Grundformen

  1. Die umgedrehte Herzform
  2. Die V-Form
  3. Die A-Form (oder Birnenform)
  4. Die runde Form (oder Apfelform)
  5. Die rechteckige Form

Der Artikel bezieht sich auf eine Untersuchung des New Yorker plastischen Chirurgen, der zu diesem Zweck 50.000 Frauen aus 35 Ländern inspiziert hat.

Seiner Ansicht nach spielt bei der Beschreibung des Pos die Position des Beckens und der Hüftknochen eine wichtige Rolle. Daneben lohnt sich ein Blick darauf, wie fett der Hintern ist und wie dieses Fett verteilt  ist. Und natürlich geht es darum, wie ausgeprägt die Muskulatur ist und wie die Muskeln mit dem Oberschenkelknochen verbunden sind.

Auch die Cosmopolitan bezieht sich auf diese Untersuchung, allerdings unter der Fragestellung, welche Höschen zu welcher Po-Form passen.

Aber gehen wir ins Detail:

Die umgedrehte Herzform liegt nahe am Ideal des runden Pos, nur dass die Schwerkraft hier bereits ihren Beitrag geleistet hat und sich ein Großteil des Fettes im unteren Bereich des Pos ansammelt. Die Hüfte wirkt zwar rundlich, hat aber im unteren Teil deutlich mehr Volumen. Mit kurzen Worten: Hintern und Hüften sind voll, und der Po ist tief angesetzt.

Wenn die Linie zwischen dem Becken und den Hüften nach innen abgewinkelt ist, nimmt der Po von hinten eine “V”-Form an. Diese Form des Hinterns soll häufig bei Frauen mit breiten Schultern und sehr schmalen Hüften vorkommen.

Grund für die birnenförmigen Pos sind zumeist die volleren Oberschenkel. Der Hintern verbreitet sich unterhalb der Hüftknochen und das führt zu der häufig als “A”-Form bezeichneten Statur.

Wer von einem runden Po träumt, kann durch Training gezielt nachhelfen. Denn die Apfel-Form ist vor allem eines: muskulär. Es gibt übrigens drei Gesäßmuskeln, die nicht nur den Po selbst formen, sondern (zusammen mit der Bauchmuskulatur) auch Einfluss auf die Stellung des Beckens haben: den kleinen, mittleren und großen Gesäßmuskel. 

Bliebe noch der rechteckige Po, der entsteht, wenn die Linie zwischen Hüftknochen und dem äußeren Oberschenkel senkrecht zum Boden verläuft.

Hintern in der Belletristik

Zugegeben, die oben enthaltene Liste macht es für eine Autorin nur bedingt einfacher, einen Po so zu beschreiben, dass ein Leser dabei nicht abgeturnt wird. Ich machte mich also auf die Suche nach Beschreibungen in der Belletristik.

Und tatsächlich gibt es sie in der Literatur – die Form-Beschreibungen von oben:

“Sei froh, dass du einen runden Hintern hast. Das ist doch sehr weiblich.”
“Ich will keinen runden Hintern!”
“Andere bezahlen viel Geld für einen runden Hintern.”
“Sie können meinen haben. Gratis.”
(aus: Juliane Kobjolke: Tausche Brautschuh gegen Flossen)

“Ich erinnerte mich an das schwere Gewicht ihrer Titten in meinen Händen, die Rundungen ihrer Hüften, ihren fantastischen, herzförmigen Hintern.”
(aus: Vanessa Vale: Steele Ranch Sammelband: Bücher 1 – 5)

“Und dabei drückte sie ihn mit ihrem Quadratarsch hinunter.”
(aus: Mary Hogan: Ein Pakt, ein Kuss und weiche Knie)

“Die Nummer 16 ist einen halben Kopf kleiner als ich und nur größer, weil auch sie Plateauschuhe trägt. Ihr Unterkörper ist gedrungen, die Beine kurz, der Po birnenförmig.”
(aus: Barbara Bongartz: TOPmodel)

Attribute

Ich habe einmal geschaut, mit welchen Attributen andere Autoren den Hintern belegen:

“Richies knochiger Hintern hüpfte wild auf der Metallstange hin und her.”
(aus: Bryan Chick: Der geheime Zoo. Auf der Jagd nach den Yetis)

“Die Art, wie sie sich vorneigte und der Rock um ihre Hüften sich straffte, machte ihn kein bisschen mehr nervös. Ihr Hintern erschien ihm jetzt eher ein wenig zu flach.”
(aus: Serena David: Meerestochter)

“Christian hatte recht: Sie war zwar sehr dünn, aber ihr Hintern war ganz schön kräftig.
(aus: Nele Neuhaus: Elena – Ein Leben für Pferde 3: Schatten über dem Turnier)

“Tatsächlich war ihr Hintern dicker, als ich erwartet hatte. Aber er war mit Sicherheit nicht annähernd so dick wie der von Jessye Norman.
(aus: Antonio Fian: Das Polykrates-Syndrom)

“Der Legionär lacht und erwidert: „Ihr Weiber habt schon so einen fetten Hintern und dann ist das fette Ding immer noch nicht weich genug!“
(aus: Hardy Manthey: Die Zeitreisende, Teil 2)

“Ihr Hintern war viel zu ausladend, um in einen Overall zu passen. Er passte ja kaum in ihren Stuhl – wenn sie zu schnell aufstand, würde sie das Ding als Powärmer mit sich herumtragen.”
(aus: Stuart MacBride: Knochensplitter)

“Woran denkst du gerade?”, erkundigte sich Stanley mit einem triumphierenden Lächeln, weil er den Sicherheitscheck ohne Widrigkeiten hinter sich gebracht hatte.
“Ähm … an deinen Hintern”, gab Dara zu, statt Zuflucht zu einer unverfänglichen Bemerkung über ihren Flug, ihre Gate-Nummer oder das Wetter in Dublin zu machen.
“An meinen Hintern?”, wiederholte Stanley ungläubig.
“Jep.” Lieber Himmel, sie leugnete es noch nicht einmal.
“Und was genau hast du gedacht?” Es klang besorgt, als könne Dara womöglich eine schlechte Meinung von seinem Hintern haben.
“Dass er einfach toll ist”, sagte Dara, um einen möglichst sachlichen Ton bemüht.
“Und … warum?”, fragte Stanley konsterniert. Er hatte wohl noch nie über die Vorzüge seines Hinterns nachgedacht
“Na ja, er ist schön geformt und glatt und fest.”
(aus: Ciara Geraghty: Wenn ich dich gefunden habe)

“Junge Frauen haben eine straffe Haut”, erklärte er, “ihr Hintern ist rund und knackig, ihr Bauch glatt und flach, ihr Busen prall und fest und noch genau da, wo Gott ihn haben will.”
(aus: Jonathan Tropper: Der Sound meines Lebens)

“Und erst ihr Hintern … er hatte die straffen Pobacken in den engen Jeans bewundert, als sie vor ihm eine Treppe hinaufgestiegen war, und er hatte sich vorgestellt, wie sie ihm diese entgegenstreckte und ihn anflehte, in das warme, verführerische Tal dazwischen einzudringen.”
(aus: Lisa Jackson: S Spur der Angst)

Vergleiche

Dann gibt es noch die Vergleiche, zu denen letztlich auch die Äpfel und Birnen gehören. Im richtigen Zusammenhang können sie aber einfacher ein Bild evozieren als eine ausführliche Beschreibung:

“Sie war gut gebaut, ein üppiger Busen zeichnete sich unter der Jacke mit den Goldknöpfen ab, und ihr Hintern war so, wie er es mochte, mit der Silhouette einer Birne. Nicht mit der eines Apfels oder eines Pfirsichs. Länglich, geschwungen, etwas ausladend.”
(aus: Hannsdieter Loy: Jenseits der Alpen)

“Sie ist eins von der Sorte Mädchen, von denen man meint, sie stöckelten, auch wenn sie barfuß gehen. Und ihr Hintern ist ein Brett.”
(aus: Günter Saalmann: Zu keinem ein Wort!: Ein Kriminalfall)

“In den kurzen, fleischfarbenen Lycraradlerhosen sah ihr Hintern aus wie ein Sack Kartoffeln. So etwas müsste verboten werden, dachte Charlie angewidert.”
(aus: Shari Low: Freunde, Sex und Alibis)

“Sandra würde ihr Haar immer lang tragen und ihr Hintern immer knackig bleiben, zwei kugelrunde Wassermelonen.”
(aus: John Friedmann: Villa Italia)

Zusammenfassung

Wer will, kommt mit der Beschreibung der Form schon relativ weit. Auch ohne detaillierte Beschreibung funktionieren Begriffe wie “Apfelpo”, “Birnenhintern” oder “Quadratarsch”, sind allerdings mittlerweile auch zu Klischees verkommen.

Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass die meisten Beschreibungen, die ich hier zusammengesammelt haben, inzwischen klischeebelastet sind. Wer dem entgehen will, kommt nicht darum hin, ein paar Worte über die Hüften, das Becken, Muskulatur und Fettpolster zu verlieren.

Falls mir noch schöne Beispiele aus der Literatur dazu unterkommen, werde ich sie gern noch hier einfügen. Falls Ihr gerade ein Zitat im Kopf hat, das gut in diese Sammlung passt, könnt ihr gern einen Kommentar zu diesem Beitrag hinterlassen.

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