Wie viel Macht hat eine Protagonistin über ihre eigene Lust?
In der erotischen Literatur ist Lust selten neutral. Sie ist Motor, Spiegel, Grenzerfahrung. Doch für weibliche Figuren war sie über Jahrhunderte vor allem eines: Fremdbestimmung. Ihre Lust wurde beobachtet, bewertet, gezähmt oder belohnt – aber kaum je erzählt. Der weibliche Körper diente als Resonanzfläche männlichen Begehrens. Selbst dort, wo Frauen begehren durften, war ihre Lust … Wie viel Macht hat eine Protagonistin über ihre eigene Lust? weiterlesen
Defamiliarisierung im erotischen Schreiben – das Alltägliche neu sehen
Erotik nutzt Vertrautes – Haut, Licht, Atem, Kleidung –, aber sie verliert Wirkung, wenn sie zu vertraut beschrieben wird. Gewöhnlichkeit stumpft ab, sie löscht den Reiz, der im Unbekannten liegt. Defamiliarisierung bedeutet, das Alltägliche so zu schreiben, als sähe man es zum ersten Mal. Der Begriff stammt aus der Literaturtheorie des russischen Formalismus: ostranenie, das … Defamiliarisierung im erotischen Schreiben – das Alltägliche neu sehen weiterlesen
Ausgesetzt: Macht, Demütigung und das dunkle Herz des Greek Life
Sandra Manthers neuer Kurzroman „Ausgesetzt“ wirft den Leser mitten hinein in eine Nacht, die zwölf junge Frauen nie vergessen werden: Barfuß und nur mit einem halb durchsichtigen Nachthemden bekleidet, werden sie in einem abgelegenen Waldstück ausgesetzt – eine „Prüfung“, die über ihre Aufnahme in die angesehene Sorority Gamma Xi Delta entscheiden soll. Die Luft ist … Ausgesetzt: Macht, Demütigung und das dunkle Herz des Greek Life weiterlesen
Lust und Macht – Psychologische Dynamiken in dominanten Beziehungen
Dominante Beziehungen faszinieren, weil sie das Paradox der Erotik auf die Spitze treiben: Wer sich unterwirft, sucht nicht Schwäche, sondern Intensität. Wer dominiert, sucht nicht Gewalt, sondern Resonanz. In keiner anderen erotischen Dynamik liegen Vertrauen und Kontrolle so dicht beieinander. Macht ist hier kein starres System, sondern ein emotionales Austauschverhältnis: Der eine führt nur, weil … Lust und Macht – Psychologische Dynamiken in dominanten Beziehungen weiterlesen
Von Femen bis Free the Nipple: Nacktheit als Protestform
Stell dir vor, du stehst auf einem öffentlichen Platz. Um dich herum hunderte Menschen in Jacken, Pullovern, ordentlich gekleidet. Und dann – reißt du dir das Shirt vom Leib. Nicht aus Versehen. Nicht aus Provokation. Sondern als Statement. Genau das tun Aktivistinnen von Femen seit 2008. Genau das fordern Free-the-Nipple-Bewegungen weltweit. Und genau diese radikale … Von Femen bis Free the Nipple: Nacktheit als Protestform weiterlesen
Der Körper als Plotgerät – physische Reaktionen als narrative Signale
In der erotischen Literatur geschieht selten alles im Dialog. Die eigentliche Handlung spielt sich unter der Haut ab. Ein Atemzug, der stockt. Ein Muskel, der sich spannt. Ein Puls, der sich beschleunigt. Diese körperlichen Mikroreaktionen sind keine bloßen Effekte – sie sind dramaturgische Signale. Sie zeigen Leser*innen, was Figuren fühlen, bevor diese es selbst begreifen. … Der Körper als Plotgerät – physische Reaktionen als narrative Signale weiterlesen
„Lust hat nichts mit Perfektion zu tun.“
Ein Gespräch mit Sandra Manther über Körper, Scham und weibliche Sexualität Mit ihrem literarisch-erotischen Kurzroman „Schleim“ wagt sich Sandra Manther an ein Thema, das in der Darstellung weiblicher Sexualität selten Platz findet: die körperliche Abwehr, das Unbehagen, das Schweigen. Ihr Text ist keine glatte Fantasie – sondern eine Erkundung zwischen Lust und Ekel, zwischen Berührung … „Lust hat nichts mit Perfektion zu tun.“ weiterlesen
Der Körper als Erinnerungsort – Trauma und Erotik im Schreiben
Der Körper speichert Erinnerungen. Trauma hinterlässt Spuren darin. Erotik weckt diese oft auf. Im Schreiben wird das sichtbar. Autoren nutzen es für Tiefe. Der Körper wird zum Ort der Konfrontation. Lust trifft auf Schmerz. Vergangenes dringt in die Gegenwart. Solche Themen faszinieren Leser. Sie zeigen menschliche Verletzlichkeit. Trauma formt die Erotik. Sie wird komplex und … Der Körper als Erinnerungsort – Trauma und Erotik im Schreiben weiterlesen
Kleidung, Kontrolle und Scham – Feministische Lesarten erotischer Szenen
Kleidung ist in der erotischen Literatur nie nur Dekoration.Sie ist Grenze, Sprache, Machtinstrument.Sie verdeckt nicht bloß, sie definiert, was gezeigt werden darf.Wer Kleider beschreibt, beschreibt gesellschaftliche Regeln. Ein Rock, der zu kurz erscheint, ein Reißverschluss, der sich öffnet, eine Uniform, die Lust in Autorität verwandelt – all das sind mehr als Stoffe.Sie sind soziale Marker, … Kleidung, Kontrolle und Scham – Feministische Lesarten erotischer Szenen weiterlesen
Wie man erotische Spannung über mehrere Kapitel hält, ohne zu früh zu entladen
Erotische Spannung entsteht nicht durch Handlung, sondern durch Aufschub.Sie lebt von Energie, die nicht entladen wird.Viele junge Autor*innen verwechseln Spannung mit Ereignis:Sie lassen Figuren zu schnell miteinander schlafen – und wundern sich, warum die Geschichte danach flachfällt. Doch Erotik folgt anderen Gesetzen als Plot.Sie ist kein Ziel, sondern ein Strom.Man muss ihn lenken, nicht stoppen. … Wie man erotische Spannung über mehrere Kapitel hält, ohne zu früh zu entladen weiterlesen