Wie beschreiben wir den Geruch der Vagina? Als Autoren tun wir uns mit Gerüchen oft schwer. Wenn es uns jedoch gelingt, sind unsere Leser sofort mitten in der Szene. Denn jede von uns assoziiert mit Gerüchen sofort eigene Erfahrungen. Bewusst oder unbewusst: Das Kopfkino springt an. Deswegen lohnt es, sich mit dem Thema zu beschäftigen.
Michelle Hartmann hat für die Zeitschrift „Elle“ Ende Januar unter dem Titel „So unterschiedlich kann deine Vagina riechen – und das steckt dahinter“ eine Liste mit acht Herznoten zusammengestellt. Sie unterscheidet zwischen: fischig, moschusartig, metallisch, faulig, süßlich, latexartig, hefig und zwiebelig.
Nahrung und der Geruch der Vagina
Die wohl wichtigste Erkenntnis: Unsere Ernährung hat starken Einfluss auf unseren Geruch. Was im Artikel unter den Stichworten „süßlich“ und „zwiebelig“ zusammengefasst ist, spiegelt in Wirklichkeit die gesamte Breite unserer Essgewohnheiten. Wenn wir im Intimbereich nach Zimt riechen wollen, ist es eben hilfreich, morgens Zimt über Müsli oder Kaffee zu streuen oder gleich zu zimthaltigen Produkten zu greifen. Außer Frage steht auch, dass der Genuss von Zwiebeln und Knoblauch dem Liebesspiel nicht unbedingt zuträglich ist. Nicht jeder mag es herzhaft. Aber auch nicht jeder stört sich daran.
Auf jeden Fall macht es Sinn, dass ihr als Autorinnen euch Gedanken darüber macht, was eure Protagonistinnen gerne essen. Denn das hat direkten Einfluss auf den Geruch, den sie ausströmen. Genauso natürlich auf den Geschmack bei der Fellatio.
Schweiß und der Geruch der Vagina
Dieser schwere, süßliche Duft, der entstehen kann, wenn eine Vagina längere Zeit von Schweiß umgeben ist. Bekannt aus Fitness-Centern und von heißen Sommertagen. Aber Vorsicht. Schweiß riecht nicht per se nach Moschus, auch nicht in Verbindung mit Vaginalsekreten. Es hängt mal wieder von unseren Essgewohnheiten ab, wonach der Schweiß riecht, denn er ist nun mal eine Körperausdünstung. Allerdings sind im Schweiß Pheromone enthalten, die auf die passenden Männer äußerst erotisch wirken und somit ähnlich wie eine moschusgeschwängerte Atmosphäre.
Periode und der Geruch der Vagina
Die Periode kann man riechen. Wer jemals in einem amerikanischen Naturreservat gezeltet hat, weiß von den Warnungen. Selbst über große Distanzen ist die Monatsblutung für Bären eine Einladung vorbeizukommen. Auch Männer nehmen den metallischen Geruch wahr. Blut ist eisenhaltig, daher wohl die Assoziation. Allerdings fällt mir spontan kein belletristischer Text ein, der Sex während der Periode beschreibt. Wäre vielleicht einmal eine Herausforderung.
Frau Hartmann geht für die „Elle“ einen Schritt weiter und beschreibt den fauligen Geruch, der entstehen kann, wenn versehentlich ein Tampon in die Scheide gerutscht ist und dort vergessen wurde. Nun gut.
Hilfsmittel und der Geruch der Vagina
Schon das Benutzen eines Gleitmittels kann den Geruch einer Vagina verändern. Der Körper reagiert darauf, so dass eine unnatürliche, latexartige Ausdünstung die Folge sein kann. Das gleiche gilt auch für Kondome und Sexspielzeug. Aber wahrscheinlich werden sich eure Protagonisten nicht wundern, wenn nach dem Spiel mit einem Dildo auch die Vagina ein wenig nach Latex riecht.
Krankheiten und der Geruch der Vagina
Ich möchte mir keine Sexszene vorstellen, in der die Hauptfigur an Chlamydien leidet. Die Kategorien „Fischig“, „Faulig“ und „Hefig“, die allesamt einen Gang zum Frauenarzt nahelegen, fasse ich daher an dieser Stelle nur kurz zusammen. Ursachen für den Geruch kann eine Infektion sein, eine Ansammlung von Bakterien oder die Veränderung des ph-Werts im Vaginalgang.
Sprays, Öle und der Geruch der Vagina
Im oben genannten Artikel werden lediglich die „natürlichen“ Gerüche einer Vagina beschrieben. Für eure Stories könnt ihr jedoch auch die ganze Bandbreite künstlicher Gerüche nutzen. Manche Frauen benutzen Intim-Deos, ätherische Öle oder Gewürze, um den Geruch ihrer Vagina zu beeinflussen. Dass sie hierbei vorsichtig sein sollten, um den fragilen ph-Wert ihre Scheidenflora nicht durcheinander zu bringen, steht auf einem anderen Blatt.
Dio mio, eine g e s u n d e Frau soll doch bittschön den Duft ihrer Vulva und Vagina nicht mit Gewalt verändern wollen !
Schon das babypoponackige Rasieren ist ja ein Eingriff. Das Resultat kann sehr schön sein, aber erstens: wo Hoor sinn, isch Freud !, und zweitens: direkt danach duftets doch erst mal paar Stunden ziemlich bockig (frisch und komplett entleerte Haarbalgdrüsen). Toll, wenn der zuständige Kerl mfdx auch das mag.
Ja klar durftet eine öfter “begangene” und dabei mit Sperma gesegnete Scheide ein zwei Tage lang fischig. Die Anaerobier sind ja schon vorher da, und wenn mann denen das Milieu alkalisiert und sie mit Eiweiss füttert, dann vermehren die sich halt was mehr und produzieren dabei ihre Amine.
Kaum eine Blase ist so dicht, und kein Klopapier so saugfähig, dass nicht nach paar ungeduschten Stunden jeder Scheideneingang bisschen nach zersetztem Pipi duftet. Riech ich gern, drum mag ich ja die Bezeichnung “Muschi” so, die passt genau.
Richtig doll yoghurtig-sauer duftet der Scheideninhalt in der zweiten Zykluphase (ab kurz nach dem Eisprung), unter den meisten Pillen und ohne Infektion sogar fast den ganzen Monat lang. Nur während der “Periode” wirds eher muffig. “Metallisch” ist übrigens eher Geschmack als Duft.
Pilzinfektionen duften wirklich hefig (sind ja auch durch Hefepilze verursacht), das Problem ist aber dann eher die fürchterliche Juckerei.
Die “Aminkolpitis” oder “bakterielle Vaginose” durch massiv weitergegebene und vermehrte anaerobe Bakterien fischelt massiv und unangenehm, auch für Liebhaber von Meeresfrüchten.
Der “lost tampon” (ist ja eben nicht verloren sondern samt Rückholfaden versehentlich und bis zur Unerreichbarkeit hochgeschoben, von wem wohl ?) Er stinkt einfach nur furchtbar nach totem Vogel, wahlweise toter Maus im Keller, “Verwesung” eben. Kaum jemand weiß, dass man den Gestank (genau wie das fürchterliche Fischeln bei Vaginose und Trichomonaden) binnen Sekunden mit einem Tupfer oder Tampon wegkriegt, der mit 2 % Wasserstoffperoxid getränkt ist.
Die richtig problematischen Infektionen wie Chlamydien, Gonorrhoe, Lues oder auch Papillomvirus sind n i c h t zu riechen.
Essen und Trinken: ist nie ein Problem, wenn beide Partner dasselbe essen und trinken. Meine tollste Dufterinnerung: ich hatte Mochusöl mitgebracht, und beide hatten wir was Hübsches mit rich dich viel Knofel gegessen.
Pit