Figging – Vom viktorianischen Strafritual zur BDSM-Nischenpraxis

Heute geht’s um ein Thema, das so alt ist wie die Lust selbst – und doch so unbekannt, dass es in deinen Texten für echte Überraschungen sorgen kann: Figging. Vielleicht hast du den Begriff schon mal geflüstert gehört, zwischen Seilen, Peitschen und dem leisen Klicken von Handschellen. Vielleicht ist er dir auch völlig neu. Egal – hier bekommst du alles, was du brauchst, um Figging nicht nur zu verstehen, sondern es auch in deinen Geschichten lebendig werden zu lassen.


Was zum Teufel ist Figging?

Stell dir vor: Eine frische, saftige Ingwerwurzel. Nicht zum Kochen, nicht zum Tee, sondern zurechtgeschnitten, geschält, vielleicht sogar zu einem kleinen, glatten Stab geformt. Und jetzt stell dir vor, wie dieser Stab langsam, aber bestimmt in einen engen, feuchten Körperraum gleitet – den After, zum Beispiel. Oder, seltener, in die Vagina. Klingt ungewöhnlich? Ist es auch. Aber genau das macht es so spannend.

Figging ist die Praxis, Ingwer (oder manchmal auch andere scharfmachende Pflanzen) in den Körper einzuführen. Der Ingwer reizt die Schleimhäute. Zuerst spürt man vielleicht nur ein Kribbeln, dann ein Wärmen, dann – je nach Empfindlichkeit – ein brennendes, pochendes Gefühl, das sich wellenartig ausbreitet. Es ist kein Schmerz im klassischen Sinne, sondern eine intensive, fast elektrisierende Sinneserfahrung. Und genau das macht es für viele Menschen im BDSM-Kontext so faszinierend.


Wo kommt das her? Eine kleine Zeitreise

Die Ursprünge des Figging sind nebulös, wie so oft bei Praktiken, die sich im Halbdunkel der Geschichte abspielen. Eine Theorie führt es auf das viktorianische England zurück: Damals soll Ingwer als „Folterwerkzeug“ für unartige Dienstmädchen oder als Strafe für Ehebrecherinnen verwendet worden sein. Ob das stimmt? Schwer zu sagen. Aber die Vorstellung, wie eine strenge Hausherrin einer zitternden Magd mit hochrotem Gesicht befiehlt, sich zu bücken, während sie selbst mit einem Ingwerstab in der Hand hinter ihr steht – das ist doch schon mal ein Bild, oder?

Literarische Szene I – Viktorianisches England

London, 1887. Im Waschhaus des St. Agnes Workhouse riecht es nach feuchter Wolle und scharfem Seifenlauge-Dampf. Fünf Mädchen stehen barfuß auf den Steinfliesen, Röcke und Unterröcke hoch gerafft. Miss Hargrave, die Matrone, hat sie beim Schwatzen und Trödeln während der Wäschearbeit erwischt – „Insubordination“, nennt sie es, und das heißt: öffentliche Züchtigung.

Auf dem Tisch liegt ein Korb mit frisch geschältem Ingwer, die Spitzen glatt wie polierter Knochen. „Hintern frei, Blick nach vorn“, befiehlt sie. Mary, sechzehn, spürt, wie ihr Herz gegen die Rippen hämmert. Das Holzlineal unter Hargraves Arm ist nicht für die Maßarbeit da.

Ein kalter Finger spreizt ihre Pobacken, dann schiebt sich das keilförmige Stück Ingwer tief in ihren After. Erst nur Druck, dann ein kribbelndes Brennen, das sich in Minuten zu flammender Hitze steigert. Die Muskeln umschließen den Fremdkörper instinktiv, doch die Matrone weiß, dass das genau den Effekt verstärkt. „Nicht klemmen, Mädchen. Wer die Backen kneift, kriegt doppelt.“

Als der erste Hieb mit dem Stock auf Marys Gesäß fällt, zuckt sie unwillkürlich – und mit jeder Bewegung scheuert das Ingwerstück weiter an der empfindlichen Schleimhaut. Die Hitze und der Schmerz vermischen sich, und Marys Knie zittern. Neben ihr wimmert Lizzie; zwei andere stoßen scharfe Atemzüge aus. Die Reihe darf sich nicht rühren, bis jede ihre Schläge bekommen hat. Wer zu sehr zappelt, fängt noch einmal von vorn an.

Eine andere Spur führt nach Asien, wo Ingwer seit Jahrtausenden als Heilpflanze gilt. Vielleicht wurde seine scharfmachende Wirkung irgendwann auch für andere Zwecke entdeckt. Vielleicht war es ein Spiel, ein Experiment, ein Geheimnis, das sich von Mund zu Mund weitergab.

Heute ist Figging vor allem im BDSM-Kontext bekannt. Es ist eine Praxis, die Kontrolle, Demütigung und Sinnesüberflutung verbindet. Und genau das macht es so interessant für unsere Geschichten.

Literarische Szene II – BDSM im 21. Jahrhundert

„Bleib still.“ Alex’ Stimme ist ruhig, fast freundlich, und genau das macht Sam nervös. Sie kniet nackt auf der Bank, den Oberkörper aufgestützt, Hände an den Rücken gefesselt. Das Nachglühen des Spankings brennt noch auf ihrer Haut.

Alex hebt das vorbereitete Stück Ingwer hoch. Es ist glatt geschält, die Spitze feucht. „Altmodische Technik“, sagt er leise. „Damals hat man das gemacht, um Bewegung zu verhindern. Bei uns macht es genau das Gegenteil.“

Ein kalter Finger zieht Sams Gesäß auseinander, dann dringt das Ingwerstück in ihren After. Erst nur Druck, dann steigt die Wärme – schnell, intensiv, unerbittlich. Ihr Körper will den Reiz einklemmen, festhalten, was das Brennen noch steigert. Alex wartet, bis ihre Atmung schneller geht.

„Zehn Schläge“, kündigt er an. „Jeder Hieb – stillhalten. Bewegst du dich, fangen wir wieder bei eins an.“ Der erste Schlag lässt Sam unwillkürlich zusammenzucken, und die Bewegung treibt das Brennen tiefer. Sie atmet stoßweise, kämpft gegen das Bedürfnis, sich wegzudrehen. Der zweite Schlag sitzt noch härter. Sie weiß, dass Alex nicht auf Striemen zielt, sondern auf diesen Tanz zwischen Disziplin und Kontrollverlust – genau den, der sie jetzt in der Hitze gefangen hält.


Wie fühlt sich Figging an? Eine sinnliche Annäherung

Lass uns mal konkret werden. Stell dir vor, du bist Lena, 28, schlank, mit dunklen Locken und einem Hang zu schwarzen Spitzenhöschen. Du kniest auf einem weichen Teppich, die Hände auf dem Rücken gefesselt. Dein Partner, Markus, breit gebaut, mit rauer Stimme und einer Vorliebe für langsame, quälende Berührungen, steht hinter dir. Er hat den Ingwer schon vorbereitet: ein glatter, daumendicker Stab, frisch geschält, die Enden abgerundet.

„Atme tief ein“, sagt er. Du spürst, wie seine Finger deine Pobacken auseinanderziehen. Die kühle Luft streicht über deinen After, dann die feuchte Spitze des Ingwers. Langsam, millimeterweise, schiebt er ihn hinein. Zuerst spürst du nur den Druck, das Fremdgefühl. Dann beginnt es.

Ein Kribbeln, als würde jemand deine Innenseiten mit einem Federkiel streicheln. Dann Wärme, wie von einem heißen Stein, der in deinem Bauch liegt. Und dann – das Brennen. Es ist kein stechender Schmerz, sondern ein pulsierendes, fast flüssiges Gefühl, das sich ausbreitet. Deine Muskeln ziehen sich unwillkürlich zusammen, aber der Ingwer bleibt, wo er ist. Jede Bewegung, jeder Atemzug scheint das Feuer zu schüren.

Dein Gesicht glüht. Schweiß perlt auf deiner Oberlippe. Markus’ Hand streicht über deinen Rücken. „Gefällt dir das?“, flüstert er. Du kannst nicht antworten. Du kannst nur stöhnen.


Sicherheit geht vor: Was du wissen musst

Figging ist nicht ohne Risiko. Als Autor:in solltest du das wissen, um deine Charaktere realistisch handeln zu lassen – und deine Leser:innen nicht in Gefahr zu bringen.

Erstens: Ingwer muss vorbereitet werden. Frisch, geschält, ohne scharfe Kanten. Niemals trocken oder faserig, sonst kann er die Schleimhäute verletzen. Ein bisschen Olivenöl oder Gleitgel hilft beim Einführen.

Zweitens: Hygiene ist alles. Der Ingwer sollte nur einmal verwendet werden. Und: Wer figgt, sollte vorher duschen. Bakterien haben in gereizten Schleimhäuten nichts zu suchen.

Drittens: Nicht zu lange, nicht zu tief. 10 bis 20 Minuten sind ein guter Richtwert. Danach raus damit – und vielleicht eine kühle Kompresse auf den gereizten Bereich.

Viertens: Kommunikation ist Pflicht. Wer figgt, braucht ein Safeword. Wer figgen lässt, muss aufmerksam sein. Rötungen, Zittern, Schweiß – das sind Signale, die im Text genauso wichtig sind wie im echten Leben.


Figging in deiner Geschichte: Dramaturgie und Psychologie

Jetzt wird’s spannend für dich als Autor:in. Wie baust du Figging so ein, dass es nicht wie ein billiger Trick wirkt, sondern wie ein zentrales, sinnliches Erlebnis?

1. Der Aufbau: Spannung durch Vorahnung

Beschreibe, wie der Ingwer vorbereitet wird. Der Geruch, der scharf und erdiger als sonst in die Nase steigt. Das Messer, das die Schale abzieht. Die Art, wie die Figur, die figgen wird, die andere beobachtet – mit einem Lächeln, das sowohl zärtlich als auch grausam ist.

Beispiel: „Er legte den Ingwer auf das Schneidebrett. Das Messer blitzte im Kerzenlicht. Sie wusste, was kommen würde. Ihr Mund wurde trocken, aber zwischen ihren Beinen spürte sie eine feuchte Hitze, die nichts mit Angst zu tun hatte.“

2. Die Durchführung: Sinnlichkeit statt Schock

Zeig die körperlichen Reaktionen. Wie die Muskeln sich anspannen, wie der Atem flacher wird, wie die Haut errötet. Nutze Vergleiche, die deine Leser:innen nachvollziehen können: wie ein langsames Feuer, das von innen brennt, wie ein Stromstoß, der sich wellenartig ausbreitet.

Beispiel: „Der erste Druck war fast erträglich. Dann begann das Kribbeln, als würde jemand ihre Eingeweide mit Salz bestreuen. Sie biss sich auf die Lippe, bis sie Blut schmeckte. Seine Hand auf ihrem Rücken war das Einzige, das sie noch an die Welt draußen erinnerte.“

3. Die Nachwehen: Intimität und Verwundbarkeit

Figging hinterlässt Spuren – nicht nur körperlich, sondern auch emotional. Zeig, wie die Figuren danach miteinander umgehen. Wird die eine getröstet? Wird sie ignoriert? Wird das Erlebte als Machtspiel genutzt oder als Moment der Verbindung?

Beispiel: „Als er den Ingwer endlich entfernte, blieb sie auf dem Bett liegen, die Knie an die Brust gezogen. Er strich ihr über die schweißnassen Haare. ‚Brauchst du Wasser?‘, fragte er. Sie schüttelte den Kopf. Was sie brauchte, war seine Hand, die sie hielt, während ihr Körper noch immer nachglühte.“


Tipps für deine Prosa: Wie du Figging zum Leben erweckst

  • Spiele mit den Sinnen: Ingwer riecht, schmeckt, brennt. Beschreibe nicht nur das Gefühl, sondern auch den Geruch (scharf, erdiger als Zitrone), den Geschmack (wenn er später auf der Zunge landet), das Aussehen (die glatte, feuchte Oberfläche des Stabes).
  • Nutze die Psychologie: Figging ist nicht nur körperlich, sondern auch mental intensiv. Zeig, wie deine Figuren mit Kontrolle, Scham, Lust und dem Verlust von Autonomie umgehen.
  • Baue es in die Handlung ein: Figging kann eine Strafe sein, eine Belohnung, ein Initiationsritual. Vielleicht ist es ein Geheimnis, das nur zwei Figuren teilen. Vielleicht ist es ein Tabu, das gebrochen wird.

Writing Prompt: Deine Szene wartet

Stell dir vor: Eine junge Frau, Elena, besucht zum ersten Mal einen exklusiven BDSM-Club. Sie wird von einer erfahrenen Dominante, Valeria, empfangen – eine Frau mit scharf geschnittenen Gesichtszügen und einer Stimme, die wie flüssiger Honig klingt. Valeria hat einen besonderen Test für Neulinge: Wer bleiben will, muss sich figgen lassen. Nicht als Strafe, sondern als Beweis der Hingabe.

Schreibe die Szene aus Elenas Perspektive. Wie fühlt sie sich, als Valeria ihr den Ingwer zeigt? Wie reagiert ihr Körper, als der Stab langsam in sie gleitet? Und was geht in ihr vor, als das Brennen beginnt – und Valeria ihr ins Ohr flüstert: ‚Jetzt gehörst du mir.‘


Viel Spaß beim Schreiben – und vergiss nicht: Die besten Szenen sind die, die unter die Haut gehen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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