Regen hat etwas Ursprüngliches, etwas, das die Grenzen zwischen Körper und Welt auflöst. Für Autor:innen erotischer Literatur bietet „Liebe machen im Regen“ eine Gelegenheit, Intimität in einer rohen, sinnlichen Umgebung zu schildern. Aus einer feministischen Perspektive geht es nicht darum, die Szene zu romantisieren oder zu idealisieren, sondern die Körper, ihre Interaktionen und die Umgebung präzise und respektvoll darzustellen – ohne moralische Wertung. Körperteile wie Nippel, Areolen oder Genitalien sind keine Tabus, sondern Teile der menschlichen Erfahrung, die mit derselben Sorgfalt beschrieben werden wie Hände oder Augen. Lasst uns dies anhand von Beispielen erkunden – mit Tipps, wie ihr das in eure Prosa einbaut.
Szene 1: Das Paar im Park
Es ist ein später Nachmittag im Herbst, der Himmel schwer und grau. Ein Stadtpark, die Wege glänzend vom Regen, der in einem stetigen, sanften Rhythmus fällt. Clara, Ende zwanzig, steht unter einer alten Eiche, deren Blätter tropfen. Ihre Haut ist blass, das nasse Haar klebt in dunklen Strähnen an ihrem Hals. Sie trägt ein dünnes Leinenkleid, das durchweicht an ihrem Körper haftet, ihre kleinen, leicht asymmetrischen Brüste abzeichnend. Die Nippel, klein und dunkel, drücken sich durch den Stoff, die Areolen darunter schmal und blass. Neben ihr steht Samir, Anfang dreißig, mit kurzem Bart und dunkler Haut, die im Regen glänzt. Sein Hemd ist offen, zeigt einen flachen Bauch und die feinen Linien seiner Brustmuskeln.
Clara zieht Samir näher, ihre Finger gleiten über seine nasse Haut. Ihre Lippen treffen sich, während der Regen über ihre Gesichter rinnt. Clara ist leidenschaftlich, fast fordernd, doch ihre Bewegungen verraten eine Spur Unsicherheit – als ob sie sich fragt, ob sie zu viel zeigt. Samir ist ruhig, fast bedacht, seine Hände zögern, bevor sie Claras Hüften umfassen, als wolle er ihre Zustimmung spüren.
Tipp für Autor:innen: Lass den Regen Teil der Intimität werden – wie fühlt er sich auf der Haut, wie verändert er die Berührung? Beschreibe Körperteile präzise, ohne sie zu isolieren: Claras nasse Brüste sind Teil ihrer Bewegung, ihrer Präsenz. Zeig die psychologische Dynamik – Unsicherheit, Zustimmung, Verlangen – durch Gesten und Blicke, nicht durch Wertungen.
Szene 2: Die Liebenden auf dem Dach
Ein Sommerabend, warm trotz des Regens, der in schweren, prasselnden Tropfen fällt. Ein flaches Dach in einer Großstadt, umgeben von Neonlichtern, die durch den Regenschleier schimmern. Amina, Mitte dreißig, lehnt an der Brüstung, ihre Haut tiefbraun, ihr lockiges Haar in nassen Spiralen über die Schultern fallend. Sie trägt ein ärmelloses Top, durchweicht, das ihre vollen Brüste umschließt, die leicht hängen. Ihre Nippel sind breit, dunkel, die Areolen groß und deutlich abgegrenzt, sichtbar durch den Stoff. Neben ihr kniet Jo, nicht-binär, Anfang vierzig, mit kurzem, nassem Haar und einer schlanken, sehnigen Figur. Jo’s Shirt ist hochgeschoben, zeigt eine flache Brust mit kleinen, hellen Nippeln und schmalen Areolen.
Amina nimmt Jo’s Gesicht in die Hände, ihre Finger streichen über nasse Wangen. Jo’s Hände gleiten über Aminas Rücken, spüren die Wärme ihrer Haut trotz des kühlen Regens. Amina wirkt selbstbewusst, genießt die Kontrolle, während Jo eine stille Intensität ausstrahlt, als ob jede Berührung eine bewusste Entscheidung ist.
Tipp für Autor:innen: Nutze den Regen, um Kontraste zu schaffen – warm/kalt, weich/hart. Beschreibe intime Details wie Nippel oder Genitalien mit derselben Neutralität wie andere Körperteile, aber lass sie in die Handlung einfließen: Wie fühlt sich das nasse Top auf Aminas Haut? Zeig die emotionale Tiefe der Figuren – Aminas Selbstbewusstsein, Jo’s Bedachtsamkeit – durch ihre Interaktionen.
Szene 3: Die Frau allein im Wald
Ein dichter Wald am Morgen, Nebel hängt zwischen den Bäumen, der Regen fällt in einem leisen, gleichmäßigen Rauschen. Marie, Anfang fünfzig, steht barfuß auf einer Lichtung, ihre Haut hell und von Sommersprossen übersät. Ihr langes, graues Haar ist nass, klebt an ihrem Rücken. Sie trägt nur ein dünnes, durchweichtes Hemd, das offen ist und ihre Brüste freigibt – lang, tief hängend, mit schmalen, hellrosa Nippeln und weiten, unregelmäßigen Areolen. Ihre Hände gleiten über ihre eigene Haut, erkunden ihre Brüste, ihren Bauch, dann tiefer, zu ihrer Vulva, deren äußere Lippen weich und feucht sind, nicht nur vom Regen.
Marie ist allein, aber ihre Bewegungen sind nicht für ein Publikum. Sie wirkt introspektiv, fast meditativ, als ob sie ihren Körper neu entdeckt. Der Regen verstärkt ihre Sinnlichkeit, doch es ist ihre eigene Erfahrung, die im Mittelpunkt steht.
Tipp für Autor:innen: Liebe machen kann auch Selbstliebe sein. Beschreibe den Körper in seiner Ganzheit – Maries Brüste, ihre Vulva sind Teil eines Moments der Selbstwahrnehmung. Lass den Regen die Sinne schärfen: Wie fühlt sich die Nässe an, die Kühle? Zeig die psychologische Tiefe durch die Haltung der Figur – Maries Introspektion macht die Szene kraftvoll.
Wie setzt du das in deiner Prosa um?
- Mach den Regen zum Akteur: Der Regen ist mehr als Kulisse – er berührt, kühlt, verbindet. Beschreibe, wie er die Haut verändert, wie er Kleidung oder Bewegungen beeinflusst.
- Beschreibe Körperteile neutral, aber sinnlich: Nippel, Areolen, Genitalien verdienen präzise Beschreibungen ohne Scham. „Ihre Vulva war weich, die äußeren Lippen glatt und feucht“ ist klar und respektvoll.
- Zeig Zustimmung und Dynamik: Intimität lebt von gegenseitigem Respekt. Zeig durch Gesten, Blicke oder Pausen, wie die Figuren miteinander (oder mit sich selbst) kommunizieren.
- Betone Individualität: Jede Figur, jeder Körper, jede Interaktion ist einzigartig. Nutze Details – Haut, Narben, Bewegungen – um das zu unterstreichen.
Writing Prompt
Schreibe eine Szene, in der zwei Figuren (oder eine Figur allein) im Regen intim werden. Der Ort ist ein verlassener Pier am Meer, die Zeit Mitternacht, der Regen fällt in schweren, warmen Tropfen. Beschreibe die Körper, ihre Interaktionen und den Regen präzise, ohne zu werten. Zeig die psychologische Tiefe der Figuren – was treiben sie an, was halten sie zurück? Wie macht der Regen die Erfahrung einzigartig?