Sandra Manther: Die Protestaktion

Eine junge Studentin aus Teheran wird von den Sittenwächtern angehalten, weil irgendetwas mit ihrer Kleidung nicht stimmt. Sei es, dass ihr Hijab nicht richtig sitzt, sei es, dass sie ihr Haar offen trägt. Die Infos darüber gehen auseinander. Fakt ist, die Sittenwächter reißen an ihren Klamotten, zerreißen sie. Worauf Ahoo Daryaie, so der Name der jungen Frau, sich aus Protest die restlichen Klamotten vom Leib reißt und in Unterwäsche über den Campus geht. Und das in einem Land, in dem Frauen zu Tode geprügelt werden, weil eine Haarsträhne unter dem Hijab hervorschaut.
Sie wird in ein Auto gezerrt und in eine Spezialeinrichtung gebracht, wo sie wahrscheinlich gefoltert wird, wie so viele Leidensgenossinnen in diesen Tagen.
Vielleicht ist eine breite Öffentlichkeit das einzige, was sie vom Verschwinden lassen bewahrt.

Aus diesem Grund erzähle ich die Geschichte aus Sicht zweier Exiliranerinnen weiter. Ich will nicht Ahoo zu einer Romanfigur stilisieren, sondern in Romanform auf ihr Schicksal aufmerksam machen. Denn Geschichten zu erzählen, ist meine Form der Öffentlichkeitsarbeit. Meine Art, Menschen zu erreichen.

Darum geht es in der “Protestaktion”:

Als die iranische Studentin Ahoo Daryaie in Teheran verhaftet wird, erreicht die Nachricht auch die Hamburger Studentinnenverbindung Gamma Xi Delta. Die iranischstämmigen Studentinnen Pari und Enissa beschließen, mit einer gewagten Protestaktion auf Ahoos Schicksal aufmerksam zu machen. Doch was als symbolischer Akt der Solidarität beginnt, wird zu einer tiefgreifenden Auseinandersetzung mit kulturellen Zwängen, Körperscham und der Frage, wie viel man für seine Überzeugungen zu riskieren bereit ist. Als sich ihre Aktion in den sozialen Medien viral verbreitet, müssen sich die beiden jungen Frauen nicht nur den Reaktionen ihrer konservativen Community stellen, sondern auch ihren eigenen Ängsten und Zweifeln.

Eine bewegende Reflexion über den Preis der Freiheit und die verbindende Kraft weiblicher Solidarität.

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